Die geschichtliche Entstehung

Der Überlieferung nach reitet Sinterklaas auf einem Schimmel über die Dächer und kommt mit seinem Helfer  Piet durch den Schornstein in die Häuser, um dort wohnenden Kindern Geschenke zu bringen. Er trägt dazu seine Bischofskleidung, einen roten Talar und einen Bischofsstab.
Viele Traditionen gehen dabei zurück auf den heiligen Nikolaus von Myra, dessen Sterbetag der 6. Dezember ist. Ursprünglich wurde Sind-Nicolaas nur im Osten gefeiert. Im 13. Jahrhundert beschloss man, dass sein Namenstag auch im Westen zu einem wichtigen Festtaf werden sollte. In dieser Zeit wurde das Sinterklaasfest in Utrecht bereits dadurch gefeiert, dass die Schuhe von armen Kindern mit Geldstücken gefüllt wurden. In anderen Städten wurde an diesem Tag auch einiges für die Armen getan.
In den Niederlanden gibt es diese Tradition seit dem 15. Jahrhundert. Zunächst fand dieser Brauch in der Kirche statt, als Opfergabe für die Armen. Aus Archiven kann man entnehmen, dass seit 1427 in der Sint-Nicolaas-Kirche in Utrecht am 5. Dezember, dem pakjesavon ("Päckchenabend"), Schuhe aufgestellt wurden. Reiche Utrechter legten Geldstücke in die Schuhe, damit die Armen diese Opfergabe am nächsten Tag erhielten, dem offiziellen Sterbetag des heiligen Nikolaus. 




Die Bedeutung in Blomberg 

Wenn Sint Nicolaas mit seinem weißen Rauschebart, den prächtigen Gewändern und den  Pieten in ihren Samtkostümen Blomberg besucht, dann fangen vor allem die Augen der vielen Kinder auf dem Marktplatz an zu leuchten. Seit einem halben Jahrhundert kommt der heilige Mann aus Spanien jedes Jahr in die Nelkenstadt. Eine Tradition, die es dank niederländischer Soldaten gibt.
Die waren Anfang der 1960er Jahre während des Kalten Krieges mit einer Raketenabwehreinheit in Blomberg stationiert. Als nach den Soldaten auch ihre Familien nach Blomberg zogen, wurde irgendwann die Sehnsucht nach heimischer Tradition größer. Mehrere Soldaten kümmerten sich damals darum, dass Sint Nicolaas und seine Pieten die niederländischen Kinder bescherten. Ab 1966 wurde Sint Nicolaas auf dem Blomberger Marktplatz empfangen, im Beisein des Kasernenkommandanten, des Stadtdirektors, des Bürgermeisters und vor allem vieler junger und älterer Blomberger. 
Was klein anfing, wurde jedes Jahr etwas ausgebaut. Da das niederländische Militär dafür aufkam, spielte Geld keine Rolle. Schnell wurde der Besuch von Sint Nicolaas und seinen stets zu Schabernack aufgelegten Pieten, die den Kindern auch schon mal eine Handvol Snoepjes in die Kapuze stopfen, zum Publikumsmagneten. Im Laufe der Zeit kamen Auftritte in Schulen, Kitas, bei Vereinsfeiern, in Kirchen, in Privatwohnungen und sogar in Blombergs Partnerstadt Oschatz hinzu. 
Dank vieler nach wie vor in Blomberg lebender Niederländer und des Heimatvereins Sint Nicolaas, den sie mit ihren deutschen Freunden gründeten, besteht diese Erfolgsgeschichte bis heute.